Bean Giant

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summary handcuffs USA


Country: USA
Manufacturer: Bean
Model: Giant
Material: steel nickel plated
Weight: 347g

Bean Giant

Die Bean Giant ist im Gegensatz zu ihrer Bezeichnung alles andere als riesig, sie ist im Gegenteil ausgesprochen klein. Heute ist sie relativ selten und sehr teuer, wohl auch wegen der Geschichte um Houdini. Der Hersteller bot jedem, dem es gelang, sich aus einer von ihm selbst angelegten Bean Giant zu befreien (Hände hinter dem Rücken, Schlüsselloch von den Händen weg), 500$ Belohnung, egal ob mit oder ohne Schlüssel. Houdini kam zu ihm und war anschließend um 500$ reicher.

Die Funktion ist wie bei allen Beans die gleiche: die Schellen haben keinen Doublelock, dafür bleiben sie nach dem Aufschließen offen und schnappen nicht wieder zu. So kann man die geschlossenen Schellen mit sich tragen und muß sie bei der Anwendung nicht erst umständlich öffnen. Betätigt man die Knöpfe, schnappen danach die Schellen zu, zum Öffnen braucht man natürlich den Schlüssel.

1 open

Der Originalschlüssel ist ein Doppelbartschlüssel, je ein Bart öffnet eine Schellenseite. Für jede Schellenseite gibt es einen eigenen Auslöseknopf, jeder Knopf löst den Riegel auf der gegenüberliegenden Schloßöffnung aus. Man muß den Schlüssel gerade einstecken, damit sein Ende unten in das Führungsloch des Schlosses gerät, es gibt nur wenig Führung im Schloß. Erst dann läßt sich der Schlüssel gut drehen, ohne daß er seitlich ausweicht.

Man sollte den Schlüssel nur linksherum drehen, dann erfassen die Schlüsselbärte die Riegel auf der langen Seite und die Schließkraft ist relativ gering. Rechtsherum werden die Riegel auf der kurzen Seite erfaßt und man muß wesentlich mehr Kraft aufwenden, der Verschleiß ist dabei deutlich größer. Entweder dreht man den Schlüssel um 180° oder nur soweit, bis man das Einrasten beider Riegel in der offenen Stellung spürt und hört. Danach bleiben die Riegel offen, bis man die Auslöseknöpfe drückt.

2 bow

Jeder Bügel hat 4 Rastpositionen. Bei meinem Exemplar rastete ein Bügel in einer Stellung nicht richtig ein, außerdem streifte der Bügel am Gehäuse. Er war offensichtlich etwas verbogen. Ich konnte ihn aber wieder vorsichtig gerade richten, so daß jetzt beide Seiten ohne zu streifen ins Schloß schwenken und in allen Rastpositionen halten. So ist dieses Exemplar zwar optisch nicht mehr so gut, es ist nur noch weniger als die Hälfte der Vernickelung vorhanden, dafür aber voll funktionsfähig.

3 lock

Die Riegel haben hier eher die Form eines Hakens, so daß die Löcher des Bügels gleich am Anfang erfaßt werden können, andernfalls müßte der Bügel wesentlich länger sein, was auch ein größeres Schloßgehäuse erfordern würde. Die Schnappfunktion erfolgt durch eine Schräge im Haken und auch in den Löchern im Bügel. Ein Shimmen, also ein Öffnen durch Dazwischenschieben eines dünnen Bleches, geht kaum, da der Haken außerhalb der Löcher schon gerade ist. Das Blech müßte schon so schmal sein, daß es unter dem Haken ins Loch im Bügel paßt, dann ist es aber so schwach, daß es wohl auch nicht mehr klappt.

Allerdings kann man das Schloß mit einem steifen, geraden Draht durchs Schlüsselloch picken, im angelegten Zustand ist das aber auch nur sehr schwierig machbar, wenn das Schlüsselloch zu den Händen zeigt. Zeigt es von den Händen weg, geht das gar nicht. Houdini hat offensichtlich eine spezielle Verlängerung für den Schlüssel benutzt, um ihn ins Schlüsselloch zu bugsieren und zu drehen.