Wie man eine Zwangsjacke selbst an- und auszieht

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Leider haben die woanders vorgestellten Verfahren alle so ihre Nachteile. Entweder die Jacken sind nicht vollständig geschlossen, d.h. Arme nicht durch alle Schlaufen, Schnallen nicht korrekt geschlossen, und/oder es sind lange, schweißtreibende Verrenkungen nötig, es ist von 1/2 Stunde oder mehr die Rede, bis man sich endlich verpackt hat. Ebenso lange dauert oft auch die Befreiungsprozedur. Meine Methode ist einfacher in der Handhabung und das Ergebnis ist eine komplett geschlossene Jacke, dafür muß die Jacke selbst modifiziert werden.

Die Modifikationen: in die Ärmel werden vorne zwei Reißverschlüsse von ca. 25cm Länge eingearbeitet, in Längsrichtung, auf dem Handrücken. Das ist eine Sauarbeit und bei Leder evtl. sogar etwas einfacher zu machen. Wenn man Stoff aufschneidet, muß der Rand vor dem Annähen umgeschlagen werden, damit der nicht ausfranzt, bei Leder ist das nicht nötig. Am besten geht das, wenn man vorher den Reißverschluß auf einen Lederstreifen mit Schlitz näht, der später auch innen den Reißverschluß abdeckt. Anschließend näht man das Ganze von innen in den Ärmel ein, nachdem man sich dazu entschlossen hat, den Schlitz dafür (1cm breit) in den Ärmel zu schneiden... Genau das ist die schwierigste Arbeit, wer z.B. sich eine Jacke bei einem Spezialisten auf Maß schneidern läßt, kann diese Option sicher auch von diesem machen lassen. Die zweite Modifikation betrifft die Riemen an den Ärmelenden, dort sind nur noch kurze Lederriemen mit Loch für ein Segufixschloß. Bessere Lederzwangsjacken haben an beiden Ärmelenden lediglich zwei Schnallen, die mit einem separaten Lederriemen verbunden werden, in diesem Fall ist die Sache relativ einfach: man stanzt nur noch je ein passendes Loch in die kurzen Riemen und läßt die Schnallen sonst so, wie sie sind (vorausgesetzt, die Riemen sind wenigstens so lang, daß man noch ein Loch unterbringen kann). Alternativ können die Ärmel auch nur mit einer Öse im Ärmelende abschließen. Der Durchmesser müßte ca. 8mm Innendurchmesser haben.

Ansonsten braucht man nocht etwas zusätzliches Material: zwei Magnetschlösser, unbedingt die alten schwarzen, nicht die neuen grünen, auch Schlösser mit Stiftschlüsseln statt Magnet sind hier nicht geeignet. Außerdem ein Lederriemen, der durchgehend passende Löcher für die Magnetschlösser hat. Die Löcher in den Ärmeln sind idealerweise so eng, daß der Sockel des Magnetschlosses reinpaßt, aber nicht lose wieder herausfällt, die Löcher im Riemen müssen aber etwas größer sein, so daß der Stift des Sockels leicht durchpaßt, sonst wird die spätere Befreiung etwas schwieriger. Mit etwas Glück kann man den originalen Riemen verwenden, wenn dessen Löcher zu eng sind, ist es aber besser, einen zweiten für diesen Zweck anzufertigen. Ein stabiler alter Gürtel oder ein sog. Gürtelrohling aus einem Lederfachgeschäft liefert das Material.

Irgendwo an der Wand oder an einem schwereren Möbelstück befestigt man in ca. 0.8-1m Höhe einen starken Magneten für die spätere Befreiung, ich nehme dazu einen starken Neodymmagneten (ca. 19mm*20mm*5mm mit Loch in der Mitte). Der ist fast 10-mal so stark wie der originale Magnetschlüssel und hat praktischerweise in der Mitte ein Loch, was die Befestigung mit einer Messingschraube (kein Eisen/Stahl!) sehr einfach macht. Ebenso kann man den Magneten an einem Holzstück befestigen und dieses an einem Tisch oder einer Fensterbank mit Zwingen festklemmen. Es ist noch ganz praktisch, einen Spiegel beim Magneten aufzustellen, das macht die Sache zumindest am Anfang leichter. Von diesen Magneten montiere ich zur Sicherheit zwei Stück an verschiedenen Stellen.

Damit sind die einmaligen Arbeiten abgeschlossen, nun zur Prozedur selbst:

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Man öffnet die Reißverschlüsse der Ärmel und befestigt den Lederriemen mit einem Magnetschloß am linken Ärmelende (für Rechtshänder, sonst alles umgekehrt). Das Anziehen der Zwangsjacke ist nun relativ einfach, da man beide Hände fast uneingeschränkt benutzen kann. Man muß nur so gelenkig sein, um die Verschlüsse auf dem Rücken erreichen zu können, andernfalls schließt man einige schon vorher und zieht die Jacke wie einen Pullover an. Den obersten Verschluß am Hals und die Schrittriemen kann man leicht schließen.

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Nun schließt man den Reißverschluß am linken Ärmel und fädelt den Lederriemen am linken Ärmel durch den Riemen auf der Brust, den Riemen unter dem rechten Arm, hinter dem Rücken rum und durch den Riemen unter dem linken Arm durch. Er sollte so lang sein, daß er bis unter den linken Unterarm reicht und mit diesem festgehalten werden kann. Der Sockel des zweiten Magnetschlosses wird in das rechte Ärmelende gesteckt und der Magnetverschluß dafür leicht erreichbar mit der Öffnung nach oben zurechtgelegt.

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Mit dem rechten Ärmel geht man jetzt ebenfalls durch den Riemen auf der Brust und faßt das Ende des Lederriemens, das geht am besten, wenn man sich dabei an eine Wand lehnt oder sich auf einen Stuhl an die Lehne drückt, damit der Riemen nicht wegrutscht. Man zieht den Riemen so straff wie möglich und fädelt ein Loch von ihm durch den Sockel des Magnetschlosses. Dann steckt man den Verschuß auf den Sockel, dazu haben wir ihn ja vorher gut erreichbar zurechtgelegt...

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Wenn man nun noch den Reißverschluß an einer Kante eines Möbelstückes (am besten ein alter Arbeitstisch, Werkbank oder so, da bei häufigerer Anwendung der Reißverschluß sichtbare Spuren im Holz hinterläßt) zuschiebt, hat man es bereits geschafft, man ist sicher verpackt, die Arme durch alle Schlaufen gefädelt, alle Schnallen komplett verschlossen. Ohne Magnet hat man keine Chance, aus der Jacke herauszukommen, durch die Schlösser ist die Jacke sogar noch sicherer, auch die Reißverschlüsse kann man von innen nicht öffnen. Ein Öffnen der Schnallen an den Ärmeln an irgendwelchen hervorstehenden Objekten ist ausgeschlossen, da dort gar keine Schnallen mehr sind... Diese Prozedur dauert mit etwas Übung ca. 5 Minuten und man ist noch nicht außer Atem und durchgeschwitzt, bevor man überhaupt in der Jacke drin ist.

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Das Befreien geht noch einfacher, sofern man Zugang zu dem Magneten hat: Man drückt ein Magnetschloß gegen den Magneten, dabei keinen Zug auf den Armriemen ausüben. Der Verschluß des Schlosses bleibt am Magneten hängen und der Riemen kann gelöst werden. Da die Magneten erheblich stärker als die originalen Magnetschlüssel sind, hat man eine gute Sicherheitsreserve. Am Anfang hatte ich nur einen originalen Magnetschlüssel montiert und selbst damit funktionierte es sehr zuverlässig. Sollte es Probleme geben, hat man sowohl ein zweites Magnetschloß am anderen Ärmel als auch einen zweiten Magneten. Sobald die Arme frei sind, ist der Rest fast trivial, man öffnet die Reißverschlüsse, indem man durch die Ärmel hindurch greift und kann sich dann leicht befreien. Dazu steckt man einen kleinen Schraubenzieher in den Schieber des Reißverschlusses (dort, wo früher mal der Griff war) und kann ihn dann öffnen. Diese Technik hat sich bei mir schon viele Male bewährt und es gab noch nie die geringsten Probleme.