Hauptseite
Übersicht Handschellen Großbritannien
Land: Großbritannien
Hersteller: Reuben, Craddock & Son
Modell: Plug Eight "Boer War"
Material: Stahl blank
Gewicht: 566g
Die ursprüngliche Konstruktion dieser starren Fessel wurde im Burenkrieg verwendet.
Hergestellt wurde diese Plug Eight von diversen Herstellern, unter anderem
auch von Hiatt. Hiatt hat diese Handschellen auch noch länger gebaut, mein
Exemplar zeigt die Jahreszahl 1940. Eine Besonderheit, auf die mich Alex Nichols
aufmerksam machte, ist die Firmenbezeichnung "RC&S" statt "RCS", mein
Exemplar war erst das zweite, auf dem er das gesehen hat.
Im Schloß befindet sich ein Gewindeeinsatz, mit dem der Bügel zugeschraubt wird.
Er hat auf der Oberseite ein Profil, daß einem "Karo" einer Spielkarte
ähnelt, bei den die Ecken abgerundet sind. In der Mitte befindet sich der Dorn,
der zum Bügel gehört. Zum Öffnen muß zuerst der kleine Schraubbolzen, der
"Plug" herausgeschraubt werden. Anschließend schraubt man den
Schlüssel durch das Gewinde für den Plug ins Schloß hinein. Ist er im Schloß,
paßt das Schlüsselprofil in das "Karo" des Gewindeeinsatzes und man
kann den Einsatz losschrauben und die Schelle öffnen.
Hier ist der Schlüssel wieder aus dem Schloß herausgeschraubt worden. Man erkennt
das Spezialgewinde, das die Karoform erhalten hat. So kann einerseits der Schlüssel
ins Schloß geschraubt werden und andererseits der Gewindeeinsatz gedreht werden.
Ein Picken des Schlosses ist so nur sehr schwer möglich, das meiste Werkzeug
kommt entweder nicht ins Schloß oder man kann das Karoprofil des Gewindeeinsatzes
nicht fassen.
Der Plug ist übrigens nicht original, da ich die Schelle nur ohne Plug bekommen habe,
daher habe ich einen neuen selber angefertigt. In einem passend gedrehten
Stahlzylinder, den ich aus einer Schraube gemacht habe, wurde anschließend
ein passendes Gewinde mit einer Dremel mit Trennscheibe hineingeschiffen. Vorher
habe ich das Gewinde mit Filzstift angezeichnet, der Originalschlüssel diente mir
als Maßstab für die Steigung.
Hier sieht man die geschlossene Schelle mit eingesetztem Plug. Auch mit dem
Schlüssel in der Hand ist es sehr schwierig, sich selbst zu befreien, wenn die
Hände hinter dem Rücken gefesselt sind, ist es praktisch unmöglich, da man
dann nicht einmal mehr den Mund zu Hilfe nehmen kann. Da hilft dann nur noch
ein Spezialwerkzeug, wie es auch Houdini verwendet hat und das man auch heute
für Entfesselungskunststücke noch kaufen kann.