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Übersicht Handschellen Deutschland
Land: Deutschland
Hersteller: Andy58
Modell: HS105
Material: Edelstahl
Gewicht: 589g
Die Andy HS105 ist mein neuer Eigenbau, diesmal als Kleinserie, die auch noch fortgesetzt werden kann.
Da es die Schellen nur noch in Edelstahl gibt, entfällt hier auch der Zusatz "V2A" in der
Typbezeichnung. Die HS105 sieht auf den ersten Blick fast genau so aus wie die HS104, es gibt aber ein
paar Details, in denen sie sich unterscheiden.
Die wesentlichen Eigenschaften sind die gleichen wie bei der HS104: bequeme Darbyform und
ein High Security Zylinderschloß. Auch hier hat man wieder eine Zwangsschließung, die Schellen
müssen mit dem Schlüssel abgeschlossen werden, es gibt keinen Schnappmechanismus. Die einzige
Handschelle, die nach dem gleichen Prinzip arbeitet, ist die Chubb Escort, die einzige sonstige Handschelle,
die man ebenfalls guten Gewissens als "High Security" bezeichnen kann.
Die Bügel gibt es jetzt in drei Größen "S", "M" und "L",
"M" entspricht der Einheitsgröße der HS104. Es iat aber auch möglich, Schellen
individuell nach Maß zu fertigen.
Der Abloyzylinder wird jetzt im Profil "Ruby" geliefert, nur vom ursprünglichen Lieferanten können
neue Schlüssel bestellt werden. Die Außenkanten des Bügels am Scharnier sind jetzt abgeschrägt, so daß dort
kein Werkzeug mehr angesetzt werden kann. Außerdem ist durch Paarung von Bügel und Scharnier und genauem
Schleifen des Bügels der Spalt im Scharnier extrem schmal, so daß man auch dort kein stabileres Werkzeug
zum Aufhebeln verwendet werden kann. Dort hätte bestenfalls dünner Federstahl oder ein ganz feiner
Uhrmacherschraubendreher Platz, aber damit kann man das Scharnier nicht abhebeln.
Die Typbezeichnung und Seriennummer konnte erst in die fertigen, bereits gebogenen Bügel eingeschlagen werden,
da die gebogenen Bügel aufgrund von Toleranzen ebenfalls gepaart wurden: zwar sind die Abmessungen lange und
kurze Halbachse der Ellipse relativ genau, aber die Rundungen fallen doch etwas unterschiedlich aus. Beim
Bau habe ich daher die jeweils ähnlichsten Bügel für je ein Handschellenpaar ausgewählt. Sehen kann man die
Unterschiede fast gar nicht, erst wenn man die Schellen direkt übereinander legt. Leider mußte ich daher die
Schlagzahlen und Buchstaben auf den bereits gebogenen Bügel anbringen. Außerdem ist Edelstahl sehr zäh, deshalb
sind die Zeichen nicht alle vollständig und auch nicht exakt ausgerichtet. Ist eben Handarbeit und keine
spezielle Maschine, die die Zeichen einschlägt. Hier ist die Typbezeichnung "HS105", die Größe "M"
und die Seriennummer "01" zu sehen.
Das nächste Detail, in dem sich die HS105 von der HS104 unterscheidet, ist die fehlende Madenschraube im
Schloßkörper. Sie hatte nur ein relativ dünnes Blech mit Gewinde und mußte gegen Lockern extra gesichert werden.
Zwar läßt sich die Schelle auch mit entfernter Madenschraube nicht öffnen, aber dann kann das Schloß beim
Aufschließen herausfallen. Jetzt ist die Schließmechanik im Inneren verändert worden, der Ausbauschutz des
verschlossenen Zylinders ist stabiler und von außen vollkommem unzugänglich und im aufgeschlossenen Zustand
wird das Schloß von einem Wellensicherungsring gehalten. Dieser sitzt auf dem Drehriegel dort, wo der Bügel
in den Schloßkörper trifft.
Hier kann man den Wellensicherungsring in der Öffnung des Schloßkörpers erkennen. Bei geschlossener Schelle ist
er kaum heraus zu bekommen, aber selbst wenn, hat man nichts gewonnen. Solange der Zylinder abgeschlossen ist,
wird er vom innen angeordneten Ausbauschutz gehalten, jetzt würde lediglich der Zylinder haraudfallen, wenn
er aufgeschlossen wird. Der Wellensicherungsring kann sich aber nicht wie die Madenschraube evtl. von selbst
lockern und lösen, er muß schon richtig mit Kraft von dem Drehriegel gezogen werden und anschließend muß man
ihn seitlich kippen, um ihn aus dem Schloßkörper zu bekommen. Erst dann kann das Schloß ausgebaut werden.
Durch die Möglichkeit, das Schloß auszubauen, hat man die Möglichkeit, es umzucodieren, entweder weil Schlüssel
verloren wurden oder man sie gleichschließend zu anderen Abloyschlössern haben möchte oder einfach, weil man
eine eigene Schließung haben möchte... Bei Abloy ist das relativ einfach machbar, das verwendete Camlock hat
wie die meisten anderen Abloyzylinder für Türen oder in Vorhängeschlössern 11 Codescheiben und ist mit diesen
kompatibel, d.h. bei gleichem Profil können all diese Schlösser gleichschließend oder als Schließanlage
realisiert werden.
Auch für die HS105 gibt es natürlich eine Holzschachtel. Diesmal gibt es aber nur eine relativ große Einheitsgröße,
in die je ein Handschellen- und Fußschellenpaar paßt, alternativ hat auch eine Kombination Hand-Fuß darin Platz.
Es gibt einen herausnehmbaren Zwischenboden, auf dem die Handschellen untergebracht sind, dort gibt es auch zwei
Schlüsselhalter. Unten ist Platz für die Fußschellen. Bei Kombinationen hat der Zwischenboden eine Aussparung für
die Verbindungekette. Sind nur Hand- oder Fußschellen vorhanden, bleibt das andere Fach leer.
Hier noch ein Bild mit herausgenommenen Zwischenboden und den passenden Fußschellen HS205: